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Schweine

Die Schweine der Alten Welt (acht Arten) und die mit ihnen nicht verwandten, schweineähnlichen Pekaris (drei Arten) der Neuen Welt entwickelten sich in vergleichbarer Weise und sind daher äußerlich sehr ähnlich.

Es sind mittelgroße Tiere mit einem beweglichen Rüssel, der vorne eine Scheibe bildet. Das Haarkleid ist nicht sehr dicht. Wegen des borstigen Fells werden sie auch Borstentiere genannt. Der Schädel ist keilförmig gestreckt. An den meist schlanken Gliedmaßen sind von den paarigen, klauentragenden Zehen die zweite und fünfte viel kürzer als die dritte und vierte. Die Backenzähne sind breit wie beim Menschen (Allesfressergebiss), die Eckzähne sind oft zu mächtigen Hauern umgebildet. 

Schweine und Pekaris nutzen teilweise die konzentrierten Nahrungsquellen unter der Erdoberfläche, wie etwa Wurzeln und Knollen (siehe Trüffelschweine).

Die Schweine bilden eine verschiedenartige Gruppe, die sich in Afrika entwickelte. Hier traten früh in den Eiszeiten Riesenformen auf, und sogar noch heute existieren merkwürdige Arten mit riesigen Hauern, wie das Warzenschwein oder das Riesen-Waldschwein.

Die Schweine können von sehr unterschiedlicher Statur sein, so ist beispielsweise das Zwergwildschwein aus den Gebirgsausläufern des Himalaja mit seinen 10 kg geradezu winzig im Vergleich zum Riesen-Waldschwein mit seinen 275 kg. Schweine sichern sich gegen Raubtiere entweder durch Angriff (den Gegner über den Haufen rennen) oder Verstecken im dichten Pflanzenwuchs. Das Rote Pinselohrschwein ist vermutlich das farbenprächtigste Mitglied der Schweinefamilie. 

Die großen Männchen leben für sich allein, und eine Rangordnung bestimmt, wer den Zugang zu den paarungswilligen Weibchen erhält. Passend zu den kurzen, scharfen und auf Angriff ausgelegten Hauern besitzen die dominanten Eber an den Schultern und an den Seiten dicke Hautschilder, die der Verteidigung dienen. Die kleineren Männchen wandern in Junggesellengruppen zusammen.

Die Weibchen leben in Mutter-Tochter-Gemeinschaften in großen Wohnrevieren. Die Reviere werden zwar mit Drüsensekreten markiert, allerdings sind die Schweine gesellig und zeigen kein territoriales Verteidigungsverhalten, sondern teilen sich die Ressourcen untereinander. Neben den Flusspferden, mit denen sie eng verwandt sind, sind Schweine die einzigen Paarhufer, die nicht zu den Wiederkäuern gehören.

Nähere Beschreibungen zu den Gattungen der Schweinefamilie, zu früheren Formen, Pekaris und Hausschweinen und Trüffelschweinen                                                                    

Es gibt wohl kein Tier auf der Welt, das in seiner Ernährungsweise noch vielseitiger ist als das Schwein. Es kann praktisch alles fressen und übertrifft damit sogar den Menschen, da es auch Gras fressen und verdauen kann.

Die Brunst erfolgt alle 21 Tage. Eine Sau bringt ihre Jungen nach drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen zur Welt. Ein Wurf besteht aus 6 bis 20 Ferkeln. Wenn die kleinen Ferkel geboren werden, sucht sich jedes eine Zitze aus und nimmt danach nie wieder eine andere. Nach 8-12 Wochen sind die Ferkel entwöhnt.

Sauen, die ihre Ferkel fressen oder sie erdrücken, sind das Resultat künstlich organisierter Systeme (mehr beim Hausschwein). Der gesamte Sauenbestand in Deutschland belief sich 1995 auf 2.529.400 Sauen!

Das Schwein ist ein prächtiges Tier
auch und besonders für den Landschaftswirt

Schweine sind für "Pioniere" in der Landwirtschaft von unschätzbarem Wert. In einem Buschland roden sie das Gebiet sehr gründlich.  Alles Gestrüpp, Ginster, Quecke und Niederholz wird durch ihre Wühlen vernichtet, während sie gleichzeitig den Boden düngen. Auch wenn Grasland in Acker umgewandelt werden soll, ist die Schweineschnauze von keinem Pflug zu überbieten. William Cobbet in seinem Buch Cottage Economy:  "Kurz und gut: ohne Schwein kommt die Landwirtschaft nicht aus. In keinem Land der Welt kann sie das. Die Schweine sind ihre große Stütze. Sie finden Platz auf engem Raum und erfordern für eine Tierherde relativ wenig Aufwand. Es wäre eine arme und furchtbar trostlose Sache, wenn man das Land ohne sie bestellen müsste."

Für die rechts abgebildeten Schweine hat ein sogenannter Landwirt anderes im Sinn: Das schmerzhafte Anbringen von Nasenringen oder Nasenkrampen und die daraus resultierenden Schmerzen sollen die Tiere am verhaltensgemäßen Wühlen hindern. Dem oberflächlichen Betrachter soll allerdings durch die freilaufenden Schweine die Illusion von "glücklichen Tieren" vorgegaukelt werden, damit sie gern im Hofladen einkaufen. (Quelle: VgtM)